Die Gasnarkose ist ein ebenfalls gängiges und seit vielen Jahrzenten praktiziertes Verfahren der Allgemeinanästhesie. Dabei wird ähnlich wie bei TIVA ein starkes Schmerzmittel und ein Schlafmittel in die Vene verabreicht. Die Aufrechterhaltung der Narkose wird jedoch durch ein Beimischen eines Narkosegases erreicht.
Das Narkosegas-Sauerstoffgemisch wird über eine Atemmaske verabreicht und kann vorteilhaft v. a. bei ängstlichen Kindern zur Einleitung der Anästhesie eingesetzt werden. Dabei atmet das Kind 10–20 mal das Gemisch über eine festsitzende Gesichtsmaske ein, bis ein tiefer Schlaf eintritt. Dadurch kann dem Kind die mit der Punktion der Vene verbundene seelische Belastung erspart werden.
Wir verwenden alle modernen Narkosegase: Isofluran, Sevofluran und Desfluran. Je nach Art des Eingriffs und in Abhängigkeit von Ihren eventuellen vorhandenen Vorerkrankungen setzen wir das für Sie am besten geeignete Narkosegas ein. All diese Substanzen sind insgesamt gut verträglich und können in der Regel auch für längere Eingriffe gut zum Einsatz kommen. Wie die meisten Medikamente werden diese Substanzen im Körper in der Leber verstoffwechselt. Für bestimmte Personen, v. a. wenn eine eingeschränkte Stoffwechselleistung der Leber im Alter oder aufgrund einer Vorerkrankung vorliegt, kann eine besondere Infusions-Vorbehandlung vor dem geplanten Eingriff sowie danach im Rahmen einer Leberunterstützung sinnvoll sein.